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Podcast zum Lesen für Hörgeschädigte

Hi, schön dich wieder beim entspannungspunk-Podcast dabei zu haben!

 

Die heutige Folge heißt „Der alte Mann und das Meer“ und es geht um das Thema alt werden.

 

Ich habe Hemingways Stück noch nie gelesen und auch den Film habe ich bisher noch nicht komplett gesehen, aber mit zunehmendem Alter fühle ich mich immer öfter als Santiago, der allein in seinem Ruderboot auf das offene Meer fährt, um zu fischen.

 

Natürlich heißt es „man ist nur so alt wie man sich fühlt“ – und das stimmt auch. Dennoch fühle ich mich an immer mehr Tagen im Jahr nicht mehr knackig und frisch, sondern eher ausgelaugt oder habe mal wieder ein neues Zipperlein.

Ich mache das gar nicht an der magischen Grenze von 40 fest, aber unweigerlich ertappt man sich selbst, wenn man über seinen bisherigen Werdegang nachdenkt und was man auf dem Weg bis heute alles erlebt hat. Wenn ich meinen Studenten heute im Kurs berichte, wie ich während meiner kaufmännischen Ausbildung in den 90iger Jahren mit einem Telex angefangen habe, mit Asien zu kommunizieren, schaue ich in fragende Gesichter: Was ist ein Telex?

 

Auch die Tatsache, dass ich eine Zeit als Erwachsener VOR dem Smartphone kenne, macht mich in den Augen der Studenten bewusst zu einem „alten Sack“! Selbst ich bin erstaunt, wie lange manche Dinge schon her sind und ich sie dennoch live miterlebt habe. Selbst den Fall der Mauer habe ich am Fernseher live mit verfolgt!

 

An sich ist das schön und erlaubt mir mein erlebtes Wissen an die jüngeren Generationen auch weiterzugeben – sofern sie einem denn zuhören.

 

Was mich allerdings beunruhigt ist, mit welcher Geschwindigkeit einige Änderungen beispielsweise am Körper erkennbar werden.

 

Dabei geht es mir nicht um die Straffheit meiner Haut oder die deutlich grauer werdenden Haare – Es geht auch nicht um Übergewicht und die Anzahl der Toilettengänge am Tag. Da hat jeder aber womöglich andere Prioritäten.

 

Ich mache das an anderen Dingen fest.

 

Ich gebe ein Beispiel: Ich habe schon seit der 4. Klasse eine Brille getragen – aber innerhalb der letzten 1 ½ Jahre habe ich immer mehr und mehr gemerkt, dass ich selbst mit meiner Brille Texte, Bücher oder Inhalte am Bildschirm nicht mehr lesen konnte. Anfänglich habe ich das noch mit Stress abgetan und mir gesagt, dass meine Augen einfach nur überanstrengt sind, aber irgendwann ging diese Ausrede auch nicht mehr!

 

Jetzt mit 42 Jahren habe ich eine Gleitsichtbrille und es erleichtert die sprichwörtliche „Sicht auf die Dinge“ ungemein! Allerdings ist das für mich auch ein Indikator, das Älterwerden nicht mehr länger leugnen zu können.

 

Ständig tut irgendwas weh und es kommt auch immer wieder was dazu.

 

Als wenn der Körper darauf trimmen möchte, sich mit seiner eigenen Sterblichkeit auseinanderzusetzen! Oh Gott, sind das schon Ausläufer der Midlife-Crisis?

 

Ich hoffe nicht! Ich bin an sich happy mit meinem Leben und möchte auch gar nicht wieder 20 oder 30 sein – es ist super so wie es ist. Ich lebe im hier und jetzt und bin dankbar für meine Kids und für unser Leben.

Aber Gedanken wie „ich muss noch ein Testament machen“ oder „Was ist, wenn ich den 18. Geburtstag meiner Tochter nicht mehr miterlebe“ bleiben natürlich irgendwie hängen und stimmen einen nachdenklich.

 

Ich lege Wert auf mein äußeres Erscheinungsbild, aber es stresst mich nicht, graue Haare zu haben. Mich stresst eher – und erst recht in der aktuellen Pandemie-Lage – die Klarheit, dass ich in einem Alter bin, wo ich auch allein deshalb schon zum erweiterten Kreis der möglichen Risiko-Patienten gehöre. Und ich mache mir auch Sorgen, wie lange ich für meine Kinder da bin und für sie sorgen kann.

 

Wichtig ist hierbei, sich nicht komplett in den Ängsten und Sorgen zu verlieren, sondern dennoch zu versuchen im Hier und Jetzt zu bleiben und vor allem auch bei sich selbst zu bleiben.

 

Diese Gedanken dennoch willkommen zu heißen für eine regelmäßig stattfindende Reflexion – wie eine Wartung bei einem Auto!

Ich habe am Wochenende angefangen, mir Gedanken zu machen, wie ich eine Nordic Walking Runde abends in meinen Alltag mit einbauen kann, um mehr raus zu kommen, mich unter der Woche auch mehr zu bewegen und somit bewusster dem Alltag und dem Älter werden entgegen zu treten.

 

Ich glaube, es als Erinnerung für seine eigene Reflexion zu sehen, kann helfen, sich dem Thema zu stellen und den daraus resultierenden Stress gelassener zu begegnen.

 

Bist Du auch schon in einem Alter, wo Du gewisse Veränderungen bemerkst? Wenn ja, wie gehst Du damit um?

 

 

Das war es schon wieder mit der heutigen Folge des entspannungspunks.

 

Ich freue mich auf dein Feedback via Instagram und auch auf deine Ideen für neue Themen und Folgen.

 

 

Bis zur nächsten Folge…

 

 

Dein Carsten

Ich habe Hemingways Stück noch nie gelesen und auch den Film habe ich bisher noch nicht komplett gesehen, aber mit zunehmendem Alter fühle ich mich immer öfter als Santiago, der allein in seinem Ruderboot auf das offene Meer fährt, um zu fischen.

Natürlich heißt es „man ist nur so alt wie man sich fühlt“ – und das stimmt auch. Dennoch fühle ich mich an immer mehr Tagen im Jahr nicht mehr knackig und frisch, sondern eher ausgelaugt oder habe mal wieder ein neues Zipperlein.