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Podcast zum Lesen für Hörgeschädigte

Herausforderungsstress

 

 

Hi, long time – no hear! Schön, dich wieder beim entspannungspunk-Podcast dabei zu haben!

 

Ich gebe zu, dass ich selbst einen anderen Plan hatte, was die Podcast-Erstellung im Jahr 2021 betrifft. Ich war nun länger abgetaucht und dafür gab es verschiedene Gründe. Zum einen hatte ich wirklich viele neue Trainings anzuschieben und durchzuführen, zum anderen habe ich es endlich geschafft, mein Buch in den letzten Wochen fertig zu schreiben über das Thema Persönlichkeitsentwicklung und -coaching. Ein hartes Stück Arbeit, aber nun ist es für den Moment erstmal geschafft und liegt zur Korrekturlesung beim Lektorat des Verlags. Im Mai/Juni ist es dann endlich soweit und ihr könnt es dann auch offiziell kaufen.

Und was soll ich sagen: Nach dem Buch ist vor dem Buch. Ich bin schon am nächsten Buch dran, aber dazu dann später im Jahr mehr!

 

Aber zurück zum entspannungspunk-Podcast. Auch wenn die Pause zwischen der letzten Folge und heute ungeplant ein wenig länger war, so hat sich natürlich an der Grundidee und dem Format nichts geändert: Kurze und prägnante Themen zusammengefasst in einer gut konsumierbaren Länge rund um das Thema Stressmanagement und Entspannung.

 

Insofern passt es gut ins Bild, denn die heutige Folge heißt „Herausforderungsstress“ und es geht um das Thema psychische Belastungen von Arbeitnehmern in der Corona-Pandemie.

 

Jetzt werdet Ihr vielleicht sagen: „Oh man, nicht schon wieder Corona – ich kann kein Corona mehr hören!“

 

Richtig so – geht mir im Übrigen auch so!

 

Ich will mich gar nicht so sehr mit dem Virus an sich beschäftigen, sondern auch hier mal unseren Blick in die Zukunft richten, was wir uns durch die Thematiken Lockdown, Homeoffice, Homeschooling usw. alles auch an „Spätfolgen“ möglicherweise antun.

 

Zum einen habe ich mir dazu einen Fachartikel von der DGUV besorgt, zum anderen hat Frau Marlene Lufen vor ein paar Wochen Ende Januar einen wie ich finde sehr guten Video-Post auf Instagram live gestellt, wo es auch um die Spätfolgen nach Corona ging. Sie sagte damals, dass sie Sorge hat, dass wir uns in 2-3 Jahren eingestehen müssten, dass der Lockdown das Falscheste war, was wir hätten machen können – zumindest über einen so langen Zeitraum. Das wir die Infektionszahlen nicht gegenüberstellen zu den durch den Lockdown entstehenden Problemen, Krankheiten und Situationen, um eine gesamthafte Betrachtung zu erhalten.  Die Abwägung zwischen Wirkung und Nebenwirkung (durch den Lockdown).

 

Da spricht mir Frau Luven aus dem Herzen – und das sage ich nicht nur als Vater von drei Kindern sondern auch als Coach, der auch in Kontakt mit Klient:innen sieht, was diese Lockdown-Situation mit Menschen macht.

 

Gefühlt sind alle gereizt und zermürbt – Im Straßenverkehr, im beruflichen Kontakt oder auch im sozialen Umfeld. Und ich merke es natürlich auch an mir selbst!

 

Dabei geht es nicht nur um das Zermürbtsein, sondern auch um das Vermissen der Dinge und Selbstverständlichkeiten, die wir zeitlebens immer so hatten und gemacht haben.

Ich gebe ein Beispiel:

Seit Monaten bestellen wir zu Hause nur noch online unseren Wocheneinkauf und lassen und die Einkäufe liefern. Ich hätte mir niemals träumen lassen, dass ich das Einkaufen im Supermarkt vermisse und wie viel Selbstdisziplin es kostet, eben nicht in den Supermarkt zu fahren und da einfach zu shoppen. Das es vielen anderen auch so zu gehen scheint, zeigt ja die Dichte der Personen in gefühlt allen Supermärkten im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten. Selbstdisziplin in Zeiten, wo man mit den Nerven runter ist – eine ganz schlechte Kombination. Auch für mich.

 

 

Der Fairness halber muss man natürlich sagen, dass die Disziplin nicht einzukaufen ein anderes Stressniveau hat, als beispielsweise die Kinder im Homeschooling mit seiner täglichen Arbeit und dem Haushalt unter einen Hut zu bringen.

 

Das alles ist für mich Herausforderungsstress – sowohl bei uns Erwachsenen als auch selbst bei unseren Kindern.

Und das macht mich betroffen.

 

 

 

First Things first. Alles unter einen Hut zu bekommen ist in der Gemengelage erstmal mit Mehraufwand verbunden, dieser dann wiederum nur, wenn man über seinen Erschöpfungsgrad hinaus geht. Wenn man hier nicht gut bei sich ist und reflektiert, wie es einem in der Situation geht, kann das langfristig krank machen. Natürlich gibt es Situationen, aus denen kommt man nicht heraus. Arbeiten, Homeschooling, Wäsche, Einkaufen, und auch noch Putzen unter einen Hut zu bekommen, ist dann schon eine Mammutaufgabe. Abrücken vom Perfektionismus – bewusst zu schauen, was muss jetzt wirklich gemacht werden und was kann vielleicht auch noch einen Tag liegen bleiben ist eine gesunde Einstellung, um sich nicht zusätzlich selbst unter Stress zu setzen. Muss der Abwasch wirklich heute Abend noch gemacht werden oder kann das auch bis morgen stehen bleiben?

 

Ganz pragmatisch: da wir derzeit aufgrund der Kontaktbeschränkungen nach wie vor so gut wie keine Personen außerhalb unserer Familie zu Hause empfangen können, ist es letztendlich nur unser eigener Anspruch die Bude ordentlich zu halten – sehen tut es eh keiner. Und ich habe die Erfahrung gemacht – ist doch mal jemand aus der Ferne zu Besuch, haben alle – also wirklich alle – eine ähnliche Situation zu Hause und maximales Verständnis.

 

So habe ich es letztendlich auch mit meinem Podcast hier gemacht – gemerkt, dass es derzeit zu viel auf einmal ist und geschaut, was wirklich gemacht werden muss und was warten kann. Und da – so ehrlich muss ich dann sein – ist der Podcast dann für 1-2 Wochen hinten rüber gefallen. Somit ist diese verspätete Podcast-Folge also ein praktisches Beispiel dafür, wie man sogenannte Lastspitzen abfedern kann – es ist oftmals die Frage des eigenen Anspruchs an sich selbst, der den Stress auslöst.

 

Ich nenne solche situationsbedingten Veränderungen Herausforderungsstress. Stress durch die ungewohnte Situation, das Herauskommen müssen aus der Komfort-Zone oder eben auch das bewusste Verzichten auf für normal gehaltene Dinge.

 

In dem Fachartikel der DGUV wird auch über mögliche Stressoren geschrieben:

 

  • Neue Arbeitsabläufe
  • Das Verschwimmen von Arbeitszeit und Freizeit durch das langfristige Home-Office
  • Die veränderte Kommunikation mit Arbeitskollegen durch virtuelle Medien beispielsweise
  • Existenzangst ausgelöst durch Arbeitsplatzunsicherheiten aufgrund der Krise
  • Die Angst vor der eigentlichen Infektion

 

Die Reaktionen auf diesen Herausforderungsstress können mitunter unterschiedlich sein – körperlich, kognitiv, emotional oder auch verhaltensbezogen.

 

Warum ich diesen Fachartikel hier zitiere: Weil ich in diesem 14seitigen Dokument wirklich gut dargestellt finde, wie man mit entsprechenden Symptomen sich selbst besser strukturieren kann bzw. welche Hilfestellungen es gibt. Somit ist dieser Artikel eine Hilfe zur Selbsthilfe mit einer strukturierten Übersicht.

 

Dazu sei ergänzt: Dieses Dokument ist nicht nur für Arbeitgeber, die sich selber besser abgrenzen möchten und das Hamsterrad verlassen wollen, sondern gleichermaßen auch für die Vorgesetzten unter Euch, die hier auch eine Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeiter:innen haben. Mit gutem Beispiel voran gehen!

 

Was die Reduktion des Herausforderungsstresses bezogen auf die tägliche Arbeit betrifft, so gibt dieser Artikel einen Dreiklang vor, den ich sehr gut nachvollziehen kann: Sinnhaftigkeit, Verstehbarkeit und Handhabbarkeit sind die drei Level, um Stress in der Situation zu reduzieren und es weist auch klar aus, welchen Anteil die Führungskraft dabei hat.

 

Mir ist natürlich bewusst, dass ich hier einen recht großen Spagat versuche und den Herausforderungsstress verursacht durch die Folgen der Pandemie in einem Kompakt-Podcast darzustellen. Ich sehe aber die Inspiration dieses Podcasts auch darin, weiterführende Ansatzpunkte für beispielsweise eigene Reflexion hier mit aufzugreifen und darauf zu verweisen, wenngleich ich nicht alle Facetten des Themas inhaltlich wie zeitlich beleuchten kann.

 

Insofern habe ich sowohl die Links zum Video von Frau Lufen sowie zum Fachartikel der DGUV mit in die Shownotes dieses Podcasts gepackt und lade Euch entsprechend ein, hier bei Interesse nochmal weiterführend zu schauen und sich einzulesen und auseinanderzusetzen.

 

Wie geht es Dir mit den Auswirkungen des Lockdowns – merkst Du auch Veränderungen bei Dir? Wie gehst Du damit um – hast Du eigene Lösungsstrategien?

 

 

Das war es schon wieder mit der heutigen Folge des entspannungspunks.

 

Ich freue mich auf dein Feedback via Instagram und auch auf deine Ideen für neue Themen und Folgen.

 

 

Bis zur nächsten Folge…

 

 

Dein Carsten

Alles unter einen Hut zu bekommen ist in der Gemengelage erstmal mit Mehraufwand verbunden, dieser dann wiederum nur, wenn man über seinen Erschöpfungsgrad hinaus geht. Wenn man hier nicht gut bei sich ist und reflektiert, wie es einem in der Situation geht, kann das langfristig krank machen. Natürlich gibt es Situationen, aus denen kommt man nicht heraus. Arbeiten, Homeschooling, Wäsche, Einkaufen, und auch noch Putzen unter einen Hut zu bekommen, ist dann schon eine Mammutaufgabe. Abrücken vom Perfektionismus – bewusst zu schauen, was muss jetzt wirklich gemacht werden und was kann vielleicht auch noch einen Tag liegen bleiben ist eine gesunde Einstellung, um sich nicht zusätzlich selbst unter Stress zu setzen. Muss der Abwasch wirklich heute Abend noch gemacht werden oder kann das auch bis morgen stehen bleiben?

Ich nenne solche situationsbedingten Veränderungen Herausforderungsstress. Stress durch die ungewohnte Situation, das Herauskommen müssen aus der Komfort-Zone oder eben auch das bewusste Verzichten auf für normal gehaltene Dinge.

 

Fachartikel DGUV: https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/3901?fbclid=IwAR1yC0lBVDVYpHtTA3-ArW4sm1BaxoMGX0p6ixyZ1Amr0_-IYY3Y05OoDQo

Istagram-Video von Frau Marlene Lufen: https://www.instagram.com/tv/CKtDJhIKcf5/?igshid=vfkehpkwr2xt